Die verschiedenen Gangarten bei Pferden – Gemütlich bis rasant!
Gemütlicher Schritt, schwingender Trab oder rasanter Galopp, jeder Pferdebesitzer hat seine Favoriten unter den Gangarten seines Pferdes. Aber nicht nur die bekannten Gänge finden ihre Fans. Auch exotischere Bewegungen wie Tölt und Pass, auch unter Rennpass bekannt, sind bei den Besitzern der Rasse Islandpferd sehr begehrt.
In der Dressur werden die Gangarten beim Pferd durch verschiedene Geschwindigkeiten und Ausführungen, zum Beispiel der Piaffe, noch verfeinert und auch Seitengänge findet man hier. Bewegungen der Pferde werden in Takt und Schrittfolge unterschieden.
Die drei Grundgangarten des Pferdes
Ratgeber Grundgangarten – Pferde in der Natur bevorzugen die Gangart Schritt für das gemächliche Vorankommen und die Gangart Galopp für eine schnelle Distanzüberwindung. Das liegt unter anderem daran, dass beide Arten kraftsparend für Pferde sind. Trab wird durch seine notwendige Kraftanstrengung selten verwendet. Alle drei Grundgangarten haben ihren Takt und eine bestimmte Schrittfolge wie das Bein links und rechts fußt.
In der Dressur werden diese Pferdegangarten abgewandelt und ausgebildete Pferde haben ein erweitertes Bewegungsrepertoire wie zum Beispiel die Piaffe. Auf diesen Takt muss sich der Reiter einstellen und die Gangarten dementsprechend unterschiedlich reiten.
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Der Schritt beginnt meistens hinten rechts
Schritt ist die langsamste Gangart des Pferdes. Es ist ein Viertaktgangart, bei der ein oder zwei Füße des Pferdes gleichzeitig angehoben und nach vorne bewegt werden. Das Pferd fußt in den Abdruck des Vorderfußes. So gibt es damit keine Schwebephase des Pferdes.
Meistens beginnt das Pferd die Bewegung mit dem dominanten hinteren Bein. So zum Beispiel bewegt es erst hinten-rechts, dann vorne-rechts, anschließend hinten-links und zum Schluss vorne-links. Dann geht es wieder von vorne los. Bei einem gesunden Gangbild fußt der hintere Huf im Schritt in den Abdruck des vorderen der gleichen Seite.
Ratgeber: Die verschiedenen Schritt-Arten
In der Ausbildung nennt man diese Art von Schritt den Arbeitsschritt. In der Dressur wird den Pferden nach der Grundausbildung noch der starke Schritt, der Mittelschritt und der versammelte Schritt dem Reiter beigebracht. Diese unterscheiden sich durch die Position des Hinterhufs und wo er bei der Bewegung am Boden fußt.
Trab
In der Natur und in der freien Bewegung laufen die Pferde sehr selten in dieser Gangart. Lieber laufen sie in Schritt oder Galopp. Von allen Pferdegangarten ist Trab der anstrengendste und wird somit, wenn es möglich ist, von den Pferden vermieden.
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Trabs in der gehobenen Dressur
In der Dressur wird auch hier wieder zwischen unterschiedlichen Trabarten unterschieden. Besonders anspruchsvoll ist die Piaffe, bei der das Pferd beinahe auf der Stelle fußt. Längere Schwebephase – Außerdem wird ein Trab mit dem Namen Passage gefordert, in dem die Schwebephase verlängert wird. Diese Varianten des Trabs gehören in die gehobene Dressur.
Der Takt bei dieser Gangart lässt sich als Zweiertakt beschreiben. Im Trab werden die Beine des Pferdes diagonal nach vorne geschwungen und jedes Bein fußt wieder im Hufabdruck des vorderen. Das bedeutet; ist das vordere Bein links vorne, ist auch das rechte hintere Bein vorne. So entsteht eine kurze Schwebephase.
Die unterschiedlichen Trabarten
Der natürliche Trab heißt Arbeitstrab, in der Dressur gibt es daneben noch den starken Trab, den versammelten Trab und den Mitteltrab. Diese unterschiedlichen Arten, ebenso wie die Piaffe und die Passage unterscheiden sich in Geschwindigkeit und wie der hintere Huf am Boden fußt.
Galopp
Bei den grundlegenden Gangarten beim Pferd ist der Galopp die schnellste Gangart des Pferdes. Das Pferd nutzt ihn in der freien Natur für die schnelle Fortbewegung. Anders als der Trab, ist dies kraftsparend und eignet sich für die Pferde somit gut.
Galopp links hinten und rechts hinten
Unterscheiden kann man Galopp links und rechts. Der natürliche Galopp links lässt sich folgendermaßen beschreiben; zuerst bewegt das Pferd das hintere rechte Bein nach vorne, dann das hinten links und gleichzeitig das vordere rechts, anschließend das vordere Bein links. Dabei fußt das hintere Bein unter den Bauch. Danach tritt das Pferd in eine Schwebephase ein. Dieser Galopp ist ein Dreiertakt.
Die verschiedenen Galopp-Arten
In der Dressur gibt es zum Arbeitsgalopp noch den starken Galopp, den Mittelgalopp und den versammelten Galopp. Diese Arten sind im Gegensatz zur natürlichen Galoppvariante eine Gangart mit Vierertakt. Durch den Bewegungsablauf kann man auch sagen, dass diese Gangart aus Sprüngen besteht.
- Versammelter-Galopp: Bei dieser Art sind die Sprünge verkürzt, aber dennoch energisch. Die Hinterbeine treten dabei hinter die Spur der Vorderhufe, was zu einer verlängerten Schwebephase und erhabenen Sprüngen führt.
- Arbeitsgalopp: Im Arbeitsgalopp galoppiert das Tier kräftig und gleichmäßig. Die Hinterhufe setzen dabei leicht über die Spur der Vorderhufe auf.
- Mittelgalopp: Beim Mittelgalopp sind die Schritte nicht schneller, aber länger, und der Hinterhuf tritt deutlich über den Abdruck des vorderen Hufes.
- Starker-Galopp: Diese Art wird in Dressurprüfungen ab der mittelschweren Klasse M verlangt. Dabei tritt der Hinterhuf möglichst weit über die Spur des Vorderbeins.
Ratgeber: Pass und Tölt – die Exoten unter den Pferdegangarten
Neben Schritt, Trab und Galopp und den unterschiedlichen Abwandlungen dieser Gangarten beim Pferd zum Beispiel in der Dressur durch Piaffe und Passage, haben manche Pferderassen wie das Islandpferd noch zusätzliche Gangarten wie Tölt und Pass.
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Der Reiter dieser Pferde weiß die besonderen Bewegungen bei Tölt und Pass sehr zu. Diese Pferdegangarten haben sich natürlich entwickelt und werden beim Reiten für mehr Komfort genutzt. Weitere Infos zum Thema Pferderassen können Sie über diesen Artikel abrufen.
Islandpferde
In Deutschland ist besonders das Islandpferd für diese Pferdegangart bekannt. Die kleinen und robusten Pferde sind eine sehr ursprüngliche Rasse und kommen, wie der Name Islandpferd schon verrät, aus dem wilden und ursprünglichen Island.
Doch auch hierzulande wird diese Rasse, Islandpferde, gezüchtet. Das Islandpferd ist ein genügsames und kräftiges Pferd, das trotz der geringen Größe, einiges an Gewicht tragen kann. Islandpferde werden zu dem auch Isländer genannt. Des Weiteren zählen Islandpferde zu einer der langlebigen Pferderassen.
Haltung des Islandpferdes
Die ideale Haltung für Islandpferde ist die Weidehaltung mit offenem Stall. Sie lieben die Bewegungsfreiheit auf der Weide. Aufgrund ihres menschenfreundlichen Wesens, lieben Reiter auf Islandpferde zu reiten. Da Islandpferde zugleich Herdentiere sind, empfiehlt sich eine Haltung in Gruppen. Eine Einzelhaltung kann das Tier unglücklich machen.
Paso Fino
Doch neben dem Islandpferd gibt es noch andere Rassen von Pferden, die die Gangarten Tölt und Pass von Natur aus beherrschen. So zum Beispiel das Paso Fino und das Paso Peruano. Beide Pferderassen sehr in Deutschland nicht so bekannt. Paso Finos sind Pferde aus Südamerika. Dort werden diese eleganten und stolzen Pferde auch heute noch gezüchtet und angeritten.
Die Vorfahren des Paso Fino`s kamen mit Kolumbus über den Atlantik nach Amerika. Früher wurden sie besonders gerne wegen ihren Fähigkeit neben Schritt usw. auch die Tölt- und Passart zu beherrschen, für Reisen genommen. Heute werden die Pferde der Rasse Paso Fino eher im Freizeitbereich geritten.
Paso Peruano
Das Paso Peruano stammt ebenso aus Südamerika. Auch diese Rasse ist besonders durch die Gangart Passgang und Tölt beliebt. Sie wurden von den Spaniern von etwa 500 Jahren nach Südamerika gebracht und werden auch heute noch dort geritten.
Besonders durch ihre Robustheit, werden die Paso Peruano für lange Trackingtouren verwendet. Eine kleine Züchtergemeinde zieht auch in Deutschland Paso Finos und das Paso Peruanos. Daher ist das Islandpferd das bekannteste Passpferd.
Ratgeber: Der Tölt-Gang
Der Tölt ist eine der speziellen Pferdegangarten beim. Die Schrittfolge ist dem des Schritts sehr ähnlich, hat aber 8 Bewegungsphasen bei der abwechselnd ein und zwei Beine den Vierbeiner tragen. Somit gibt es wie beim Schritt keine Schwebephase.
Tölt kann bei gut ausgebildeten Pferden aber unterschiedliche Geschwindigkeiten, zwischen Schritt und Galopp, abdecken. Durch die gelaufene und nicht schwingende Schrittfolge ist das Reiten von Tölt beinahe ohne Erschütterungen.
Pferdekutschen
Heute geht man davon aus, dass früher jede damals vorkommende Pferderasse den Tölt beherrschte, jedoch nach aufkommen der Pferdekutschen die Pferde eher in Richtung Schritt, Trab und Galopp gezüchtet wurden. Besonders Trab eignete sich vor der Kutsche besonders gut und somit war der Tölt unter den Gangarten beim Pferd kaum noch gewollt.
Rückkehr zum „Tölt-Trend“
Erst durch die Hobbyreiterei fand diese Gangart wieder zurück in den Pferdesport. Das Islandpferd ist sicher der berühmteste Vertreter für der Tölt aber auch anderen Pferderassen kann er wieder beigebracht werden.
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Ratgeber: Pass (Rennpass)
Neben dem Tölt ist auch der Passgang einer der Exoten unter den Gangarten beim Pferd. Dieser Gang wird nur in einer hohen Geschwindigkeit vom Reiter geritten, somit wird ein gut ausgeführter schneller Passgang auch Rennpass genannt.
Hier schwingen die beiden Beine auf der gleichen Seite gleichzeitig nach vorne (vorne links und hinten links, anschließend vorne rechts und hinten rechts) und das Pferd fußt gleichzeitig auf. Somit ist es vom Takt her ein Zweiertakt. Zwischen diesen Bewegungen entsteht eine Schwebephase.
Ratgeber: Gesundheitliche Folgen
Leider kann der Rennpass nicht nur natürlich vorkommen. Auch Vierbeiner, die schlecht geritten sind und keine Balance mehr haben, weichen in den Rennpass aus. Hierbei ist es nicht gewünscht, da die Biegung des Pferdes kaum mehr möglich ist und das Reiten in diesem unnatürlichem Rennpass zu gesundheitlichen Folgen des Pferdes kommen kann.
Seitengänge – es muss nicht immer vorwärts sein
Pferde laufen von Natur aus meist vorwärts und manchmal auch rückwärts. In der Arbeit mit dem Menschen beim Reiten oder in der Bodenarbeit werden jedoch auch die Seitengänge des Pferdes geübt.
Ablauf
Hierbei bewegt sich das Tier vorwärts-seitwärts zum Beispiel im Schritt. Dabei gehen die Übungen weit über die einfachen Schenkelweichen hinaus. Das Pferd soll sich biegen und somit gelockert werden.
Durch Seitengänge werden die Vierbeiner in der Längsachse beweglicher, links und rechts gymnastiziert und ausbalanciert. Dabei muss man den Vierbeiner nicht einmal reiten. Auch vom Boden aus kann auf der Hand links und rechts gearbeitet werden.
Hilfreich bei Dressurübungen
Das Erlernen von schwierigeren Dressurübungen kann durch Seitengänge vereinfacht werden. Dabei ist es wichtig, dass der Trainer darauf achtet, dass das Pferd gut unter fußt. Nur so kann ein optimales Ergebnis im Training und beim Gymnastizieren erzielt werden.
Ratgeber: Wie fußt ein Pferd generell auf?
In der Regel fußt die Hinterhufe in einer Phase gerade auf. Der Vorderhuf hingegen benötigt drei Phasen. Zuerst die Trachten, danach die Hufsohle und zuletzt die Zehe. Fußt der Vierbeiner falsch auf, gerät das Tier außer Balance und Gelenke werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Achten Sie deshalb regelmäßig auf Ihren Vierbeiner, wie er fußt.
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„Pferdesprache richtig interpretieren“
Wenn Ihr Vierbeiner falsch fußt, kann dies zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen. Dazu gehören unter anderem:
- Hufprobleme wie Hufrehe, Hufknorpelentzündungen oder Hufrolle.
- Lahmheit: aufgrund von übermäßigem Druck auf bestimmte Bereiche des Hufs oder der Gliedmaßen.
- Gelenkprobleme, da eine falsche Fußstellung zu einer ungleichmäßigen Belastung der Gelenke führen kann, was langfristig zu Verschleißerscheinungen und Arthrose führen kann.
- Muskelverspannungen und -verletzungen, da das Tier versucht, durch eine falsche Fußstellung sein Gleichgewicht zu halten, was zu übermäßiger Anspannung bestimmter Muskeln führen kann.
- Rückenbeschwerden: Wenn ihr Vierbeiner falsch fußt, können sogar Rückenprobleme aufgrund von veränderten Bewegungsabläufen und ungleichmäßiger Belastung der Wirbelsäule auftreten.
Wenn Sie das Gefühl haben oder der Ansicht sind, dass Ihr Vierbeiner falsch fußt, ist es wichtig, regelmäßig das Gangbild Ihres Vierbeiners zu überprüfen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um eine gesunde und ausgeglichene Fußstellung sicherzustellen.
Fazit
Die unterschiedlichen Bewegungsarten sind so verschieden wie die Pferdecharaktere, die sie ausführen. Je nach Pferderasse können die Gangbilder variieren. Und auch das Repertoire an Pferdegangarten ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich. Die meisten Pferde können heute die drei Grundgangarten.
Jedoch können bei einem Teil von ihnen durch Training die Extragangarten, die die Urrassen vermutlich beherrschten, wieder hervorgeholt werden. Denn diese wurden durch gezielte Zucht unterdrückt. Es gibt jedoch auch Pferderassen, die sich diese Pferdegangarten bewahren konnten und heute eine begeisterte Fangemeinde auf der ganzen Welt für sich gewinnen kann.